Dieses Video ist Teil der Bewerbung des SV Concordia Nowawes 06 für den Förderwettbewerb „Gemeinsam für Potsdam“.
Unser Ziel ist es, einen Bauwagen zu erwerben und zu einem rollenden Vereinsheim auszubauen. Im Augenblick keuchen die Concordia-Trainer noch auf dem Fahrrad mit Ballsäcken beladen von der NowaWiese zur Sandscholle oder zum Platz in der
Wetzlarer Straße. Mannschaftsbesprechungen finden immer unter freiem Himmel statt, das Umziehen sowieso. Und die Pokale und Wimpel – wo sind die eigentlich?
Ein beweglicher Wagen würde uns sehr helfen. Doch dazu benötigen wir finanzielle Unterstützung. Also bringt dieses Projekt nach vorn und sorgt dafür, dass die Concordia-Kinder nicht im Regen stehen!
Stimmt jetzt ab unter: www.gemeinsam-fuer-potsdam.de…
Die viel besprochene Arte Re: Reportage mit dem reißerischen Titel: „Fußball radikal – ein linker Verein und seine Gegner“ zieht wahrscheinlich nicht nur in Babelsberg große Kreise und sorgt für massig Gesprächsstoff. Wir distanzieren uns in jeglicher Hinsicht von dieser Reportage. Für uns als aktive Gruppen der Nordkurve stellten auch die vorangegangenen Gespräche keine andere Möglichkeit dar, als unsere Mitarbeit an diesem Projekt komplett zu verweigern.
Die in der Reportage gezeichnete Sonderstellung, die unser Verein besitzt, entspricht mit Sicherheit den Tatsachen, das gezeichnete Bild der Ultrakultur in Babelsberg ist jedoch in hohem Maße zweifelhaft. Für uns war schnell klar, dass wir in keiner Form in dieser Reportage erscheinen wollen. Die Gründe hierfür wurden im Vorfeld plausibel erläutert, unsere Bedenken hinsichtlich des Konzepts der Reportage (der starke Fokus auf politischen Konflikt und brisante Spiele), sind wenig ernst genommen worden.
Die effekthaschende Aufmachung der Reportage kann man wohl kaum einem Journalisten übelnehmen, so boten sich die Spiele gegen Cottbus und BFC Dynamo mit Sicherheit für den neutralen Zuschauer, der sich noch nie mit Fußball im Allgemeinen oder dem SV Babelsberg 03 im Besonderen beschäftigt hat, an. Ein wirklicher Blick hinter die Facetten und eine Auseinandersetzung mit der Materie Ultra in Babelsberg bleibt jedoch aus. Dieser war auch im Vorfeld nie gewollt und dem Anspruch des Formats „Geschichten von Menschen – authentisch und ganz nah dran“ zu erzählen, konnte diese Reportage wohl nie gerecht werden. Die journalistische Sorgfalt blieb – wie zu erwarten war – auf der Strecke. So wurde unser Verein mehrmals als „SV 03 Babelsberg“ eingeblendet und Almedin Civa, der während einer Spielunterbrechung zum Zaun kommt, fälschlicherweise Cem Efe genannt. Des Weiteren ist René entgegen der Darstellung seit der Saison 2014/2015 eben nicht mehr Vorsänger der aktiven Fanszene, sondern bei bestimmten Spielen mit hohem Zuschaueraufkommen Vorsänger für den Teil der rechts von uns steht, um eine breitere Masse zu erreichen. Trotz der Ablehnung von aktiven Gruppen wurde „Ultras“ für die dargestellten Protagonisten als Sammelbegriff verwendet. Man kann also sagen, dass unsere Befürchtungen hinsichtlich der Reportage sich bewahrheitet haben. Die Reportage beschränkt Ultra in Babelsberg darauf, sich vor dem Auswärtsspiel zum Biertrinken zu treffen und beim Heimspiel ein Bengalo anzureißen. Ultra bedeutet für uns mehr als eine nette Wochenendgestaltung.
Des Weiteren wurden im Zuge der Dreharbeiten auch ganz klar Tabus gebrochen. So wurde mehrmals in den Block hinein gefilmt, obwohl es vorher hieß, nur den Hauptprotagonisten der Reportage zu beleuchten und die Gruppen in der Mitte komplett auszusparen. Das Einsetzen einer sogenannten „Fan-Cam“ mit der eine Person aus dem Block heraus filmen kann, wurde trotz vorheriger Absage beim Spiel gegen den BFC versucht einzusetzen, konnte aber unterbunden werden. Das Filmen bei eindeutigen Straftaten ist dann nur noch die Spitze des Eisberges und bekräftigt uns in unserer Ablehnung des Projekts.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass die kritische Auseinandersetzung mit Journalisten, die im Feld Fußball und Fankultur berichten, immer gegeben sein muss. Die Durchsetzung von Individualinteressen, welche Beweggründe man als Befürworter oder Protagonist auch immer gehabt hatte, sollten nicht über den Bedenken eines nicht unerheblichen Teils der Kurve gestellt werden.
Filmstadt Inferno 1999
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